Der 150. Geburtstag von Thomas Mann 2025 gab den willkommenen Anlass, das literarische Werk und den politischen Blick des Literaturnobelpreisträgers erneut unter die Lupe zu nehmen.
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ir nehmen uns ein einziges, aber schicksalsträchtiges Jahr im Leben von Thomas Mann und seiner Familie vor und schauen im südfranzösischen Sanary-sur-Mer, ihrer ersten Station auf der Flucht aus Nazideutschland, dem deutschen Großschriftsteller beim Zögern und Zaudern, bei schmerzhaften Entscheidungen und langsam reifenden Einsichten zu.Florian Illies, der Erfinder der atmosphärischen Epochenerzählung, hat in seinem neuesten Buch Wenn die Sonne untergeht. Familie Mann in Sanary, den Sommer 1933 wie immer stilistisch brillant, aber auf wenige Hauptfiguren im direkten Umfeld von Thomas Mann konzetriert.
Sabine Günther weitet in ihrem Bildvortrag den Blick und erzählt auch von den anderen berühmten und weniger berühmten Schriftstellern und Künstlern, die das Fischerdorf Sanary-sur-Mer Anfang der 30er Jahre zum Weimar des Exils machten: Lion und Martha Feuchtwanger, Werner Herzog, Alma Mahler-Werfel und Franz Werfel, Franz und Helen Hessel, Erich Klossowski und Hilde Stieler, Ernst Toller, Sybille Bedford, Eva Herrmann, Anton Räderscheidt und Friedrich Wolf.
Im Anschluss an ihren Bildvortrag stellt Sabine Günther ihr Buch Herzasthma des Exils. Ein literarische Spurensuche in Marseille vor, das ihre jahrelange Beschäftigung mit dem Thema Exil in Südfrankreich für Marseille als 10-Etappen-Rundgang auf den Punkt bringt. Ihre Literaturrundgänge in Marseille, Sanary-sur-Mer und Aix-en-Provence, die sie mit einem breiten deutsch- und französischsprachigen Publikum durchführte, waren einzigartig. Seit 2018 gibt es diese Literaturrundgänge nur noch im Rahmen eines 3,5-tägigen Literaturreiseprogramms.
Der nächste Termin einer solchen Literaturreise steht für 2026 fest: 8.4.–11.4.2026.
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